Naturgeburtstag

Die Suche nach den Waldwichteln - Ein Naturgeburtstag

 

Eine Gruppe von 5 Kindern.

Das Geburtstagskind ist vier geworden, und ist anfangs sehr zurückhaltend. Der älteste der Gruppe, der einzige Junge, geht bereits in die Schule und ist sehr aufgeschlossen, außerdem eine forsche 5-Jährige, die etwas scheue 3-Jährige und ein weiteres Mädchen von 4 Jahren.

 

 

 

Da ich noch nie mit einer Gruppe so junger Kinder gearbeitet habe, bin ich ein bisschen angespannt, ob mein Programm funktioniert.

 

 

 

Ich hatte mit Schnüren einen Weg markiert, und den Geburtstag in eine Rahmengeschichte eingebettet: Die Waldwichtel haben die sich versteckt und müssen gefunden werden.

 

 

 

Den Schnüren folgend suchen sich die Kinder ihren Weg durch den Wald. Unterwegs habe ich einige kleine Spiele eingebaut: Eine Seil-Schlange, eine Aufgabe zum Thema „was gehört nicht in den Wald“ und dann natürlich die noch zu findenden Waldwichtel.

 

 

 

Zunächst nehme ich mit einem Waldwichtel (ein Stück Holz, oben zugespitzt, mit einer roten Mütze und einem Gesicht versehen) Kontakt zu den Kindern auf und wir suchen gemeinsam einen Namen für den Waldwichtel. Dieser Waldwichtel begleitet die Kinder mit mir durch den Wald und gibt ihnen an bestimmten Stellen Hinweise, worauf Sie achten sollen.

 

 

 

Die Kinder finden die Aufgaben spannend. Uff.

 

 

 

Bewusst habe ich nur wenig vorgegeben. Die Idee dahinter: den Ablauf nicht starr festzulegen, sondern darauf einzugehen, was von den Kindern kommt. An einer Stelle zum Beispiel laufen Sie einfach den Weg weiter ohne weiter nach Markierungen zu schauen. Dabei entdecken Sie einen Hochsitz, der auf jeden Fall bestiegen werden muss. Daraus folgt dann logisch die Aufgabe, den Weg zurück zum letzten Bändel zu finden.

 

Da wir relativ lange am Hochsitz sind, dauert der restliche Weg etwas länger als geplant, zumal die Kinder unterwegs auch noch ein Tipi finden…

 

 

 

Irgendwann stelle ich fest, dass die Kinder dringend eine Pause brauchen. So verschieben wir die Suche nach den versteckten Wichteln auf später und gehen zurück zum Treffpunkt, wo die Eltern aller Kinder auf uns warten. Die Kinder machen eine ausgiebige Kuchen- und Würstchen-Pause, ich disponiere um, und lege mit Zweigen einen neuen Weg zu den Waldwichteln.

 

 

 

Im Verlauf des Essens zeigt sich, dass die Aufnahmefähigkeit der meisten Kinder nahezu erschöpft ist. Deshalb lasse ich die Kinder längere Zeit frei spielen und beschränke das restliche Programm auf  eine zehnminütige Wichtel-Suche.

 

 

 

Das Geburtstagskind hat zu diesem Zeitpunkt eigentlich überhaupt keine Lust mehr. Ich biete an, sie bei ihren Eltern am Feuer zu lassen, was die Eltern jedoch ablehnen. Geschickterweise kann ist der Vater es so  drehen, dass das Geburtstagskind diejenige ist, die die Waldwichtel entdeckt.

 

 

 

Die Freude ist groß. Sie wird allerdings dadurch getrübt, dass nur ein Waldwichtel eine rosa Mütze hat, es aber zwei Mädchen gibt, die unbedingt einen rosa Waldwichtel haben wollen. Zum Glück lässt sich das Problem dadurch lösen, dass ein älteres Mädchen mit dem Hinweis auf das Unglück der Jüngsten sich auf einen Tausch einlässt, nachdem ich ihr angeboten habe, sich aus den zwei verbliebenen Wichteln einen auszusuchen.

 

 

 

So sind am Schluss alle zufrieden: Jedes Kind hat einen Waldwichtel, die Eltern haben das gute Gefühl, dass die Kinder einen tollen Geburtstag erlebt haben und ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Geschichte „funktioniert“ hat.

 

 

 

Mein Fazit: Es ist nicht ganz einfach, die Bedürfnisse von Kindern und Eltern gleichzeitig zu befriedigen: Die Eltern wollen für ihr Geld eine angemessene Gegenleistung, die Kinder wollen manchmal einfach „nur spielen“. Die Lösung liegt darin, die Eltern in der aktuellen Situation auf die Bedürfnisse ihrer Kinder aufmerksam zu machen.

 

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