Folge 6: Mal wieder im Wald

„Wer hat Lust, mit in den Wald zu gehen?“

 

„Was machen wir da?“

 

„Keine Ahnung, mal sehen was kommt.“

Trotz (oder gerade wegen?) dieser sehr offenen Beschreibung, beschließen drei Jungs zwischen 7 und 10, mitzukommen. Wir nehmen ein langes und zwei paar kurze Seile mit, dazu einen Klettergurt, einen Karabiner und Bandschlingen.

 

 

 

Die Seile sind praktisch, um eine Gruppe zusammen zu halten, weil die meisten Kinder gerne Pferdchen oder Dampflok spielen. Da hat man sie dann alle an einem Seil und muss sich nicht soviel Gedanken machen, ob einer vorausrennt oder eventuell ohne zu gucken über die Straße geht.

 

 

 

„Hat jemand schon mal Brennnesselsamen gegessen?“ Drei Jungs gucken mich total perplex an: Kann man das essen? Ich pflücke für jeden ein paar Brennnesselsamen und lasse sie probieren. Die Jungs finden es toll, dass man sie essen kann, ohne sich die Zunge zu „verbrennen“. Als ich das nächste Mal mit einer Gruppe im Wald bin, trauen sich nur diejenigen, die Samen zu essen, die beim letzten Mal dabei waren und es schon ausprobiert haben.

 

 

 

Im Wald angekommen entdecke ich Springkraut. Keiner der Jungs kennt die Pflanze! Ich zeige Ihnen, wie man die Kapseln zum Explodieren bringen kann, und die nächsten 10 Minuten kann ich die Jungs von der großen Ansammlung Springkraut nicht mehr weg bekommen.

 

Später kommen wir an breiten Stämmen vorbei, über die man balancieren kann. Und an großen Stücke eines ziemlich großen Baumes, die zum Teil auf der Schnittfläche stehen und zum Teil liegen, so dass sie rollen. Da kann man natürlich nicht so einfach dran vorbei gehen. Die Kinder klettern über die Baumstämme, gucken wie sie wackeln und so weiter. Dann rollen wir gemeinsam einen großen Ast weg und schauen, was darunter alles lebt. Wir finden einen Mistkäfer, der allerdings so schnell wieder unter den Stamm krabbelt, dass wir nicht näher untersuchen können.

Da in dem Wald ziemlich viele Kindergruppen unterwegs sind, finden wir auch diverse bereits begonne „Tipis“ und die nächste Stunde bauen die Jungs eines davon aus und um.

 

 

 

Auf dem Rückweg gibt es noch ein paar wilde Mirabellen zum Probieren. Die Seile kommen an diesem Tag nicht mehr zum Einsatz. Und ich hatte nicht den Eindruck, dass den Jungs in diesen knapp 2 Stunden, die uns zur Verfügung standen, irgend eine Art von Programm gefehlt hat.

 

 

 

Fazit (mal wieder): die besten Ideen kommen von den Kindern selber.